Auf „Spritztour“ durchs SalzburgerLand

Vom Salzkammergut in die Hohen Tauern

Sprichwörtlich wie ein „Fisch im Wasser“ fühlt sich, wer auf den Spuren des nassen Elements Urlaub im SalzburgerLand macht: Hier gibt es Wasser in Hülle und Fülle. In Form von glasklaren Seen, schimmernden Bächen, donnernden Wasserfällen und hoteleigenen Schwimmteichen. Die Trink­wasserqualität fast aller Gewässer verdeutlicht, in welch Naturparadies man sich wähnt. Die Trinkflasche kann auf dieser Spritztour bedenkenlos an Brunnen und Quellen aufgefüllt werden: Sie führt vom weltberühmten Salzkammergut im Norden einmal quer durch das SalzburgerLand und endet an den höchsten Wasserfällen Mitteleuropas ganz im Westen. Drei Tage und zwei Nächte sind dem kostbaren Gut Wasser gewidmet.

Presse

Tag 1: Vom Fuschlsee über Salzburg und Golling nach Annaberg

„Aufstehen“, lautet die Devise, denn ein landschaftlicher Tapetenwechsel ist angesagt. Dieser Kurzausflug ins SalzburgerLand steht unter dem Motto „Wasser!“ Wasser ist Lebenselixier und Jungbrunnen: Es erfrischt, aktiviert, beruhigt und entspannt. Wasser kann eigentlich alles. Je nachdem, wonach sich Körper, Geist und Seele gerade sehnen. Nichts ist energetisierender als eine morgendliche Schwimmrunde im kühlen See, nichts entspannender als ein Abstecher ins warme Thermalwasser. Im SalzburgerLand ist alles möglich.

Fischjause mit Räucherforelle am Fuschlsee.
Los geht’s nordöstlich der Stadt Salzburg am wunderschönen, smaragdgrünen Fuschlsee. Wie hingepinselt sieht er aus, fast unecht seine Farbe. Das Wasser kühl und klar, die landschaftliche Kulisse herrlich unaufgeregt: Nur das Schloss Fuschl am Seeufer, bekannt aus den Sissi-Filmen, zeugt von der feudalen Geschichte. Heute beherbergt das ehemalige erzbischöfliche Jagdschloss ein Luxushotel und dieses ist auch unser erstes Ausflugsziel oder besser: die dazugehörige Schloss Fischerei. Lautlos kommt auch schon das Gefährt herbei, das uns dorthin bringen wird: Die „Fuschlerin II“, wie die flachbodige Zille genannt wird, schippert uns von Fuschl in rund 40 Minuten über den 67 Meter tiefen See. Schon von weitem erschnuppert man den Räucherduft in der Luft, was den Appetit auf die bevor­stehende Fischjause noch steigert. Diese besteht aus frisch geräucherter Forelle, einer dicken Scheibe Schwarzbrot und Oberskren. Wir nehmen direkt am Ufer Platz und lassen uns das hochherrschaftliche Mahl schmecken. So einfach es ist, so gut passt es hierher. Eine friedliche Ruhe umhüllt uns, ein paar Enten drehen ihre Runden und die ersten Schwimmer wagen sich in die kühlen Fluten.

Barocke Wasserspiele(reien) in Salzburg.
Vom Fuschlsee geht’s weiter an den südlichen Rand der Mozartstadt Salzburg: Das Lustschloss Hellbrunn mit seinen barock inszenierten Wasserspielen zählt zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten und das hat gute Gründe. Die Park­anlage mit dem Schloss strahlt Würde und Stil aus und lädt auch den modernen Menschen zum „Lustwandeln“ ein. Die neue Ausstellung „SchauLust – die unerwartete Welt des Markus Sittikus“ bietet ungewöhn­liche Einblicke in das Leben des Fürsterzbischofs, der ein echter Lebemensch war. Er würde sich wohl noch heute ins Fäustchen lachen, würde er sehen, mit wieviel Vergnügen und Gekreische Menschen aus aller Welt seine inszenierten Wasserspiele besuchen und sich voll Freude nassspritzen lassen.

Nicht weit von Hellbrunn entfernt, würde der kostbare Kaviar von Walter Grüll – einem der besten Kaviarproduzenten der Welt – zu einer kleinen Zwischenmahlzeit locken. Doch wir wissen Besseres: Den Kaviar vom Weißen Stör gibt es nämlich auch bei Andreas Döllerer in Golling. Gemeinsam mit einem anderen Süßwasserfisch, den man sich keinesfalls entgehen lassen sollte: dem Bluntau­saibling aus dem gleichnamigen Tal am Fuße des Kleinen Gölls!

Als Andreas Döllerer – mittlerweile einer der besten Köche Österreichs – vor 13 Jahren die Küche des Familienbetriebes übernahm, machte er sich auf die Suche nach einem einzigartigen Gericht. Der Saibling von Fischzüchter Sigi Schatteiner wurde das „Signature Dish“ bzw. der „Signature Fish“ vom Döllerer und machte das Bluntautal als Fischparadies bekannt. Das kalte Gebirgswasser, in dem die Fische schwimmen, ist dasselbe, das auch den 76 Meter hohen Gollinger Wasserfall zu einem spritzigen Ausflugsziel macht. Im Jahr 1837 war schon Kaiser Ferdinand hier zur Sommerfrische: Ihm hätten der Bluntausaibling, der Bluntaulachs und ein Portiönchen Kaviar mit traditionellen Blattlkrapfen bestimmt geschmeckt.

Von Golling führt nun die letzte Wegstrecke des Tages durch das idyllische Lammertal zum Winterstellgut, wo mit Erwin Werlberger ein besonders achtsamer Küchenchef am Herd steht. Das Lammertal ist die Heimat des weltbesten Skifahrers Marcel Hirscher und auch dieser liebt das 975 Meter hoch gelegene Winterstellgut als unaufgeregte Nobeladresse. Wer hier übernachtet, tut das in fünf luxuriös ausgestatten Suiten und Zimmern mit Blick auf die Haflingerzucht. Für ein erfrischendes Badevergnügen sorgt ein unvergleichlich schön angelegter und uneinsichtiger Schwimmteich, auf dessen Steg sich regelmäßig verliebte Paare das „Ja-Wort“ geben.

Tag 2: Ein Abstecher in den Lungau und weiter ins weltberühmte Gasteinertal.

Nach einem fulminanten Frühstück geht es vom Winterstellgut in den Salzburger Lungau. Gut eine Stunde dauert die Fahrt nach Tweng, den Ausgangspunkt einer leichten Wanderung zum Twenger Almsee. Dieser auf 2.120 Metern gelegene Karsee ist einer von rund 60 Bergseen, die es im UNESCO Biosphärenpark Salzburger Lungau gibt. Sie alle sind von feinster Trinkwasserqualität, einsam gelegen und traumhaft schöne Wanderziele. Unwiderstehlich glitzert das Wasser in der Sommersonne und bleibt durch den unterirdischen Zufluss dennoch eisig: Das 12 Grad kalte Wasser ist die ideale Abkühlung für warm gelaufene Füße und verführt zu einer kurzen Kneipp-Runde. Auf dem Rückweg ins Tal kehren wir bei Almbauer Wolfi Kocher ein. Seine Twenger Alm ist bekannt für besten hausgemachten Käse, für selbst gebackenen Kuchen und den speziellen Zirbensirup. Und in genau dieser Reihenfolge wird auch bestellt und genossen.

Wilde Liechtensteinklamm und stiller Goldegger See.
Vom Radstädter Tauern geht’s nun bergab nach St. Johann-Alpendorf, wo das nächste zauberhafte Wasserspektakel wartet: Die Liechtensteinklamm gilt, seitdem sie im späten 19. Jahr­hundert begehbar gemacht wurde, als grandioses Ausflugsziel für die ganze Familie. Die 300 Meter tiefe Schlucht zählt zu den größten und schönsten ihrer Art in den Alpen. Und sie bildet einen krassen Kontrast zum stillen Twenger Almsee. Es spritzt, zischt und tost und mit ungeheurer Wucht bahnt sich die Großarler Ache ihren Weg durch die Felsen. Besonders imposant: Die Wendeltreppe „Helix“, die bis dreißig Meter in die Tiefe ragt und spektakuläre Einblicke in das Naturschauspiel bietet. Die Liechtensteinklamm zu besuchen ist eine echte Empfehlung für alle, die wilde Wasser lieben.

Wem ein entspannter Nachmittag an stillen Gewässern lieber ist, der lässt die Liechtensteinklamm sprichwörtlich links liegen und biegt nach Goldegg ab. In dem Ort lädt der idyllische Goldegger See mit seiner Moorbadeanstalt aus dem Jahr 1912 zum nostalgischen Schwimmvergnügen. Am Ufer des Sees befindet sich das legendäre Hotel Der Seehof – vom Gault Millau als Hotel des Jahres 2017 ausgezeichnet – mit dem Restaurant „Hecht“. Eine Quelle der besonderen Art ist der „Blaue Salon“ des Hauses: Er ist Inspirationsquelle, Bookshop, Lese-Lounge und Suhrkamp-Bibliothek in einem.

Fahrt ins weltberühmte Gasteinertal.
Von Goldegg führt der Weg weiter ins Gasteinertal und bis auf 1.000 Meter Seehöhe: Kamen früher die Kurgäste von Gastein nach Goldegg zum „Nachkuren“, fahren wir nun in die umgekehrte Richtung. Aus dem CD-Player ertönt „Das Badeschloss“ des Berliner Künstlers Friedrich Liechtenstein – die perfekte Einstimmung auf unseren nächsten Stopp: das Hotel „Das Goldberg“, gut 200 Meter über dem Ort Bad Hofgastein. Warum wir genau hier übernachten? Naja, wegen des Wassers eben! Von dem gibt es im Gasteinertal genug: Die Gasteiner Ache durchzieht wie eine Lebensader das Tal und in Bad Gastein sprudeln aus den 18 Quellen mitten im Ort täglich rund fünf Millionen Liter 48 Grad warmes Thermalwasser. Seit Juli 2017 gibt es im Gasteinertal sogar Österreichs erste Thermalwasser-Badeseen, aber „Das Goldberg“ setzt dem noch eins drauf: Hier gibt’s für Gäste einen eigenen Badeteich mit Sandstrand, einen Kneipp-Bach und einen ganzjährig beheizten Infinity-Pool im Freien. Ein Hotspot also für alle Wasserliebhaber! Darauf gönnt man sich doch am liebsten gleich ein Glas frisches Gasteiner Mineralwasser, das seit 1929 in Flaschen abgefüllt und in die Welt verkauft wird.

Nach dem Abendessen nimmt man dann noch gerne eine kurze Fahrt ins Ortszentrum von Bad Gastein in Kauf: Zwischen den grandiosen Belle Époque-Bauten und unweit des denkmalgeschützten Grand Hotel de l’Europe, in dem schon Liza Minelli sang und tanzte, donnert der Gasteiner Wasserfall in die Tiefe. Er zählt wohl zu den beliebtesten Fotomotiven im SalzburgerLand: Schon Stars und Sternchen, Scheichs und Schönheitsköniginnen haben vor ihm posiert und sich im „Monte Carlo der Alpen“ auf Polaroid bannen lassen.

Tag 3: Vom Zeller See zum ewigen Eis und den höchsten Wasserfällen Europas.

Die kühle Bergluft sorgt im Gasteinertal für einen tiefen, erholsamen Schlaf: Erfrischt und entspannt zugleich bricht man zur letzten Etappe dieser kurzen Reise auf. Es geht raus aus dem Tal und weiter in den Pinzgau, wo der blitzblaue Zeller See vor grandiosem Gletscherpanorama lockt. Bis zu 69 Meter ist der Zeller See tief, er verfügt über beste Trinkwasserqualität und ist ein Eldorado nicht nur für Fische, sondern auch für Wassersportler. An der Esplanade in Zell am See geht man an Bord der MS Schmittenhöhe, dem größten Schiff der Zeller Flotte. 45 Minuten dauert die Rundfahrt mit herrlichen Ausblicken auf den Zeller Hausberg – die Schmittenhöhe – und vor allem das Kitzsteinhorn.

Das „Kitz“, wie der Berg liebevoll genannt wird, ist nicht nur Salzburgs Gletscherskigebiet, sondern dank der „Gipfelwelt 3000“ auch ein ganzjährig geöffneter, hochalpiner Erlebnisberg. Als höchster Aussichtspunkt des Landes eröffnet die Plattform „Top of Salzburg“ auf 3.029 Meter Seehöhe einen einzigartigen Panoramablick auf die höchsten Berge Österreichs und die Gletscher des Nationalparks Hohe Tauern. Das „Cinema 3000“ verspricht Filmgenuss auf höchstem Niveau und die Nationalpark Gallery ist ein über 360 Meter langer Stollen samt Info-Stationen, der einmal quer durch den Berg führt. Auf einer weiteren Panorama-Plattform finden sich Besucher auf Augenhöhe mit dem Großglockner wieder.

Beschauliche „Hollidee“ und prickelnde Krimmler Wasserfälle.
Das Finale Grande unserer Reise auf den Spuren des Wassers führt uns durch das Obere Salzachtal, vorbei an Mittersill und weiter nach Hollersbach, wo das Naturschwimmbad „Hollidee“ zu einer kurzen Abkühlung verleitet. Kühl und erfrischend ist das Wasser: Ganz ohne Chlor, dafür mit flinken Fischen und einer großen Liegewiese. Wie gut, dass der Badeanzug im Handschuhfach liegt. Die Sonne strahlt vom blitzblauen Himmel und zum Trocknen braucht es nicht einmal ein Handtuch: das weiche Wiesengras leistet beste Dienste.

Als Abschluss unserer Reise einmal quer durchs SalzburgerLand erwartet uns eines der größten Naturspektakel Europas: Die über 380 Meter hohen Krimmler Wasserfälle! Schon von weitem hört man die Wassermassen auf die Felsen donnern. Wer mag, wandert den Wasserfall bergan. Wir entscheiden uns für die schnellste und vielleicht prickelndste Variante: Der Kürsingerplatz direkt am Talsturz ist mit großen Steinquadern und Sitzgelegenheiten ideal, um das Element Wasser mit allen Sinnen zu erleben. Je näher man sich heranwagt, umso deutlicher wird die Gewalt des Wassers: Der Wind zerzaust die Haare und lässt den ganzen Körper erbeben, die Wassermassen von 60 Kubikmetern pro Sekunde donnern in den Ohren und binnen weniger Minuten ist man nass bis auf die Haut. In kürzester Zeit holt man sich eine Energiedusche, die alle Lebensgeister weckt. Aber Achtung: Es besteht absolute Suchtgefahr! Und daher wird diese Reise durchs SalzburgerLand auch bestimmt nicht die letzte gewesen sein.

 


11. März 2021

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Michaela Obernosterer
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